Am Donnerstag startet die 81. Ausgabe des „berühmt-berüchtigten“ Golfturniers The Masters. Beim ersten Major des Jahres gebührt den Big Three bei dem Turnier an der Magnolia Lane traditionell der Ceremonial Tee Shot. Verdienstvolle Veteranen des Golfsports erhalten dann die ehrenvolle Aufgabe, den ersten Ball während einer Eröffnungszeremonie abzuschlagen. Die Tradition der „Ehrenstarter“ wurde 1963 mit Jock Hutchinson und Fred McLeod begonnen, obwohl beide nie beim Masters gewonnen hatten. Heute sind es die ältesten noch lebenden Masters-Gewinner, die am Turnier teilnehmen.
Veranstalter des seit 1934 stattfindenden Turnieres ist der Augusta National Golf Club in Augusta (Georgia), USA. Im Gegensatz zu den anderen Major-Turnieren ist das Masters – ein offizielles Ereignis der PGA TOUR und PGA European Tour – ein Einladungsturnier. Jedoch gibt es einen Katalog von formalen Einladungskriterien, die sicherstellen, dass die weltbesten Spieler an den Start gehen können. Es ist das einzige der vier Majorturniere, das immer auf demselben Platz ausgetragen wird, und kein anderer Klub ist so exklusiv wie der Augusta National Golf Club, bei dem niemand so genau weiß, wer dort Mitglied ist – und wie man Mitglied wird. Kein Wunder, dass das Masters auch stets umweht wird vom eigenen Mythos.
Grandioser Sieg 2016
Danny Willett, der 28 Jahre alte Golfprofi gewann 2016 mit einer fantastischen Schlussrunde von 67 Schlägen, der besten des gesamten Wochenendes, das 80. Masters in Augusta. Doch das eindrucksvolle Finale, das dem Weltranglistenzwölften am Schlusstag mit drei Birdies auf seinen letzten sechs Löchern gelang, wurde überstrahlt von einem der größten Einbrüche in der langen Geschichte des Turniers. Titelverteidiger von 2015 Jordan Spieth, der vom ersten Tag an angeführt hatte, hatte nach den ersten neun Löchern der Schlussrunde und nach vier Birdies auf den Löchern sechs bis neun schon wie der sichere Sieger ausgesehen. Fünf Schläge Vorsprung vor Willett schienen ein sicheres Polster.
Aber beim Masters in Augusta kann alles passieren, besonders am berühmt-berüchtigten Amen Corner, wo die drei Spielbahnen zusammenlaufen, die schon so oft über Sieg und Niederlage entschieden haben. Nach zwei Bogeys versenkte der 22 Jahre Spieth den Ball am 12. Loch, mit 139 Meter das kürzeste des gesamten Platzes, in Rae’s Creek, dem kleinen Bach vor dem Grün. Dieses Missgeschick passiert ihm noch einmal von der sogenannten Drop Zone, aus rund 60 Metern. Nach sieben Schlägen, einem Quadruple-Bogey, war die Führung dahin – und der Weg für Willett zu seinem ersten Erfolg bei diesem traditionsreichem Golfturnier frei.
Der letzte Golfprofi, der das „Grüne Jackett“ in Augusta erfolgreich verteidigen konnte, war US-Superstar Tiger Woods (2001/2002). Neben Woods gelang das nur noch dem Engländer Nick Faldo (1989/1999) und dem Amerikaner Jack Nicklaus (1965/1966). Die häufigsten Siege haben Jack Nicklaus (6 Siege) sowie Arnold Palmer und Tiger Woods (jeweils 4 Siege). Bernhard Langer siegte bisher als einziger Deutscher (1985 und 1993).
Hier geht es zum Leaderboard: www.masters.com/en_US/scores/index.html
Das ominöse Green Jacket
Der Gewinner wird seit 1949 mit einem grünen Sakko („Green Jacket“) und einem lebenslangen Teilnahmerecht ausgezeichnet. Es ist eine Tradition, dass der Gewinner des Vorjahres dem aktuellen Gewinner bei der Siegeszeremonie ins Jacket hilft. Dabei übersah man zunächst die Möglichkeit, dass der Vorjahresgewinner auch der aktuelle Gewinner sein kann. Jack Nicklaus zog sich bei seiner erfolgreichen Titelverteidigung 1966 das Jacket auf Vorschlag von Bobby Jones selber an.
Bei den Wiederholungssiegen von Nick Faldo (1989 und 1990) und Tiger Woods (2001 und 2002) übernahm dann der Clubvorsitzende die assistierende Aufgabe.
Während der entscheidenden Phase des Turniers werden für alle möglich erscheinenden Sieger von den Mitgliedern Green Jackets in einer passenden Größe bereitgehalten, so dass die Siegerehrung zeitnah stattfinden kann. Anschließend wird der Sieger vermessen und erhält ein maßgeschneidertes Sakko, das er für ein Jahr mit nach Hause nehmen darf. Danach wird es im Clubhaus verwahrt und steht ihm bei Besuchen jederzeit zur Verfügung.