Ein weiterer Feiertag für Victor Perez – und das noch vor der Finalrunde am morgigen Sonntag: Der Franzose, der in der vergangenen Woche die Dutch Open gewonnen hatte, setzte sich mit einer 71er Runde und einem Gesamtergebnis von fünf unter Par an die Spitze des heftig umkämpften Leaderboards der Porsche European Open. Hauptausschlaggebend für seinen Sprung an die Spitze war dabei ein Hole-in-One auf der zweiten Bahn des Porsche Nord Course.
Perez lochte den Ball aus knapp 200 Metern am Par 3 mit dem Eisen 6 direkt ein. „Ein perfekter Schlag. Ich habe es gar nicht gesehen, habe nur die Zuschauer gehört – ein sehr schöner Sound.“ Für das Ass suchte sich der 29-Jährige jedoch nicht das beste Loch aus. An der 17 hätte er sich für einen Kunstschlag über den Hole-in-One-Preis freuen können: einen Porsche Taycan Turbo S Sport Turismo. Zumindest im spektakulären Leader’s Car – einem Taycan 4S Sport Turismo – durfte Perez von der Turnieranlage ins Hotel fahren.
Victor Perez (69-71-72, -5): „Sehr schwierig erneut, der Wind macht es zusätzlich knifflig. Ich bin sehr selbstbewusst. Ich darf mich jetzt nicht in komische Gedanken bringen und mich auf jeden Schlag konzentrieren. Ich denke, es ist unglaublich wichtig, dass ich die Erfahrung des Sieges in der vergangenen Woche habe. Letzte Woche war ich sehr nervös, das ist jetzt sehr hilfreich, bin sehr glücklich darüber. Ein Sieg wäre fantastisch, es ist ein großartiges Event, dieser Kurs bereitet sehr gut vor auf die US Open in knapp zwei Wochen.“
Bei besten sommerlichen Bedingungen präsentierte sich der Kurs auch am Moving Day herausfordernd. Die tagesbeste Runde war eine 69 (-3). Nur zwei Spieler konnten dieses Ergebnis ins Clubhaus bringen – darunter Tommy Fleetwood. Englands Spitzengolfer Tommy Fleetwood arbeitete sich in Runde drei weiter nach vorne. Seine starke 69 brachte ihn auf ein Gesamtergebnis von drei unter Par und in die Top Ten. „Ich bin jetzt in einer guten Position“, sagte der Ryder-Cup-Held von 2018 nach der Runde. Neben Fleetwood platzierte sich unter anderem neben Eduardo Molinari, dem Ryder-Cup-Co-Kapitän für 2023. Sein Chef in Rom in gut einem Jahr, Henrik Stenson, rutschte nach starkem Start mit einer 74 auf fünf über Par.
Bester Deutscher vor der Finalrunde ist Alexander Knappe, der sich solide mit einer 73 in der erweiterten Spitzengruppe hielt und nun auf Position elf rangiert. „Ich habe nicht viele Grüns getroffen. Deswegen war es schon eine anstrengende Runde. Aber ich bin eigentlich glücklich, dass es am Ende eine 73 wurde“, so der 33-Jährige vom GC Paderborn, der nun optimistisch nach vorne schaut: „Für morgen bin ich in einer guten Position.“
Marcel Siem lockte an diesem Samstag die meisten Zuschauer auf den Kurs – und hielt sich trotz großer Nervosität lange sehr gut. Am Ende rutsche der vierfache Sieger auf der DP World Tour mit zwei Doppel-Bogeys auf der zweiten Neun ab. Ein Birdie auf der 18 sorgte zumindest für einen versöhnlichen Abschluss. „Heute war ich so nervös wie schon lange nicht mehr. Ich konnte kaum den Ball ausrichten, so sehr haben meine Hände gezittert. Aber klar, ich habe schon lange nicht mehr vor so viel Publikum gespielt“, so Siem. „Wenn ich eine Top Ten erreichen kann, dann wäre das natürlich mega.“