Die Finalrunde der European Open 2024 verspricht ein spannendes Rennen um den Titel der 41. Austragung des prestigeträchtigen Turniers der DP World Tour. Vor den letzten 18 Löchern, die um den Sieg entscheiden, liegen neun Golfer innerhalb von vier Schlägen, nachdem an den Tagen zuvor einzelne Ausreißer das Leaderboard etwas in die Länge gezogen hatten. Die Führung teilen sich der Spitzenreiter nach zwei Runden, Laurie Canter aus England (73, Par), und der Italiener Guido Migliozzi, der sich mit einer 67 auf zwölf unter Par verbessern konnte. Einen Schlag dahinter lauert der Däne Niklas Nørgaard (-11), wieder einen Schlag dahinter haben auch der Deutsche Jannik de Bruyn und der Franzose Tom Vaillant ihren ersten Sieg auf der DP World Tour im Blick.
Über die Erfahrung eines Tour-Sieges in der obersten Spielklasse verfügt im Führungsquintett lediglich Migliozzi, der bereits drei Titel im Lebenslauf stehen hat. Sein letzter Erfolg liegt jedoch fast zwei Jahre zurück. “Ich habe großartig gespielt“, sagte der 27-Jährige, der sich mit drei Birdies auf den Bahnen 15 bis 17 spät nach vorne spielen konnte. „Es war nicht einfach, im Moment zu bleiben, aber ich habe den Tag heute sehr gut gemeistert. Das Putten hat sehr gut funktioniert und ich habe den Ball auch sehr gut getroffen. Ich habe das Golfspielen heute einfach genossen.”
Etwas schwerer tat sich am Samstag Laurie Canter, der sich mit einem Birdie an der 18 am Ende noch auf even Par für die Runde verbesserte. „Ich bin ziemlich zufrieden, dass ich am Ende des Tages da oben auf dem Leaderboard stehe, denn ich habe nicht wirklich gut gespielt“, sagte der 34-Jährige. „Ich will gewinnen. Ich habe nichts zu verlieren und werde morgen versuchen, das Turnier als Sieger zu beenden. Ich habe meine schwierige Runde hinter mir und werde alles versuchen morgen. Ich freue mich drauf.”
De Bruyn: „Ich könnte nicht glücklicher sein“
Jannik de Bruyn behauptete sich vor den Augen tausender Fans auf der Anlage der Green Eagle Golf Courses bei Hamburg eindrucksvoll und behielt über den gesamten Tag Kontakt zur Spitze. „Ich bin wirklich stolz darauf, wie positiv ich war. Vom ersten Abschlag an habe ich vor großem Publikum gespielt, aber ich habe es einfach angenommen, ich habe es genossen und ich könnte nicht glücklicher sein“, so der 24-Jährige vom GC Hösel. „Ich will den morgigen Tag genauso genießen, wie ich den heutigen genossen habe. Ich bin jetzt Vierter, ich führe nicht. Es ist es eine gute Position, um in die letzte Runde zu gehen, aber ich werde einfach Spaß haben und nach der Runde werde ich sehen, wofür es reicht. Ich meine, ein Turnier in Deutschland zu gewinnen, ist definitiv ein Karriereziel, aber ich werde einfach sehen, wie es läuft, und wenn ich morgen genauso viel Spaß habe, dann werde ich einhundert Prozent zufrieden sein.“
Neben de Bruyn auf Rang vier stürmte der ebenfalls junge Franzose Tom Vaillant. Der 22-jährige Mann aus Cannes notierte eine 68 und versucht nun, nicht allzu weit nach vorne zu denken. „Es ist ein Traum, seit ich ein Kind bin (auf der DP World Tour zu gewinnen, d Red.). Aber wenn ich mich darauf konzentrieren würde, wäre das falsch. Ich muss weiter machen, wie ich in den ersten drei Runden angefangen habe, Schlag um Schlag, Ziel um Ziel.“
Einen großen Sprung nach vorne am Moving Day machte auch Bernd Wiesberger, der sich mit einer 67 in die Top 6 spielen konnte. Fast auf den Tag drei Jahre nach seinem bislang letzten Titel auf der DP World Tour, blieb der 38-jährige Österreicher ohne Bogey und spielte dabei sechs Birdies. „Es war ein toller Tag. Alles in allem bin ich aber sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie ich gespielt habe und sehe Fortschritte in meinem Spiel“, sagte Wiesberger, der es in dieser Saison bislang nur zweimal in die Top 20 auf der DP World Tour geschafft hatte. Noch einen Schlag besser als Wiesberger war Ivan Cantero. Der Spanier glänzte in Runde drei mit einer 66, die ihn von Rang 38 auf Rang sieben katapultierte (-8).
Neben Jannik de Bruyn sind am Wochenende fünf weitere deutsche Golfer auf dem Nord Course dabei: Yannik Paul (-2, T26), Nicolai von Dellingshausen (-1, T36), Nick Bachem (Par, T46), Amateur Tiger Christensen (Par, T46) und Yannick Schütz (+8, 70).