Der „Iceman“ bleibt an einem actionreichen Finaltag cool und siegt zum zweiten Mal bei der BMW International Open. Der Sieger der 28. BMW International Open im Golf Club Gut Lärchenhof steht fest: Mit 271 Schlägen (17 unter Par) sicherte sich Henrik Stenson aus Schweden nach zehn Jahren den längst verdienten zweiten Sieg bei einem der traditionsreichsten Turniere der European Tour. In den beiden vergangenen Jahren war der Sieger der BMW International Open 2006 jeweils Zweiter geworden.
Aufgrund ausgiebiger Regenfälle am Samstag musste Stenson wie die meisten Spieler im Feld heute 36 Löcher absolvieren. Der „Iceman“ blieb cool, notierte am Sonntag insgesamt zehn Birdies und verwies mit einem nervenstarken Finish Thorbjøn Olesen (-14) und Darren Fichardt (-14) auf den zweiten Rang. Hinter dem alleinigen Vierten Raphaël Jacquelin (-12) teilten sich Sergio García (-10) und Kiradech Aphibarnrat (-10) den fünften Platz.
Für Stenson, der für den Turniersieg einen Siegerscheck über 333.330 Euro erhielt und in der Golf-Weltrangliste einen Sprung auf Rang fünf machen wird, war der zehnte Sieg auf der European Tour ein besonderer: „Zweimal in Folge bin ich nur Zweiter geworden, daher schmeckt dieser Sieg besonders süß“, sagte Stenson. „Nach dem Turnier in Schweden ist das hier wie ein zweites Heimspiel für mich. Ich habe eine besondere Beziehung zur BMW International Open und zu den deutschen Fans. Ich spüre die Unterstützung in jeder Minute, das ist großartig.“ Gemeinsam mit Paul Azinger (1990 und 1992), Thomas Bjørn (2000 und 2002) und Pablo Larrazábal (2011 und 2015) ist der Schwede nun auch Rekordsieger der BMW International Open.
Stenson, der 2013 als bisher einziger Spieler überhaupt das „Race to Dubai“ und den „FedExCup“ in einer Saison gewonnen hatte, erhielt die Trophäe des Champions aus den Händen von Peter van Binsbergen, Leiter BMW Vertrieb Deutschland. „Herzlichen Glückwunsch an Henrik Stenson zu seiner beeindruckenden Leistung“, sagte van Binsbergen nach der Pokalübergabe.
Bester Deutscher im Feld war Bernd Ritthammer (-6). Am letzten Turniertag spielte der Münchner noch einmal zwei Birdies bei drei Bogeys und belegte nach 72 gespielten Löchern schließlich den geteilten 16. Rang. „Es macht Spaß, wenn man vor allem zuhause halbwegs überzeugen kann. Es war eine geniale Atmosphäre in dieser Woche. Es war richtig was los, obwohl der Samstag fast komplett ins Wasser gefallen ist. Der Championship Course, die Zuschauer, die Organisation, da haben BMW und die Partner wieder ganze Arbeit geleistet“, sagte Ritthammer.
Der beste Amateur des Turniers war Jeremy Paul (+2, T56), der in dieser Woche mit seinem Bruder Yannik für eine Premiere gesorgt hatte: Erstmals hatten Zwillinge gleichzeitig auf der European Tour abgeschlagen. Für Jeremy Paul war das Wochenende ein großartiges Erlebnis. „Es ist super, wenn man an der 18 reinläuft und alle applaudieren. Da bekommt man Gänsehaut, wenn alle nochmals für einen klatschen“, sagte er am Sonntag. „Dass mich die Zuschauer als Amateur so hochleben lassen, freut mich sehr. Das war ein sehr tolles Gefühl, ich werde die BMW International Open für eine lange Zeit nicht vergessen.“
Der dritte Deutsche im Cut, Alex Cejka (-1), wurde geteilter 45., bleibt aber auf Olympiakurs: „Wenn ich das schaffe, wäre das großartig. Es geht ja schon auf das Ende meiner Karriere zu, ich bin sozusagen an der 17 angekommen. Diese Chance ist einmalig für mich, und Olympia wäre wirklich klasse“, sagte der 45-Jährige. „Ich habe super gespielt in dieser Woche, aber es wollten einfach keine Putts rein. Trotzdem fahre ich jetzt mit einem guten Gefühl zurück in die USA, es war schön, wieder einmal in Deutschland gespielt zu haben.“
In der kommenden Saison wird der Titel des BMW International Open Champions dann turnusgemäß wieder im Golfclub München Eichenried ausgespielt.
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